Thilde Lorenz-Ringlage

Glückwunsch zum 80. Geburtstag am 29.03.04

Thilde bei der Geburtstagstorte mit Karl und Reinhard

 

Thilde Ringlage, am 29. März 1924 in Essen geboren, studierte dort Rhythmik bei Elfriede Feudel. 1943 zog sie mit deren Seminar nach Leipzig. Nach dem Examen und einer Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie Essen wurde sie Lehrerin an der Jugendmusikschule Remscheid, die ihr Mann Karl Lorenz aufgebaut hat. Als Mutter, Pädagogin, Arrangeur, Autorin, als Beraterin oder einfach als ruhender Gegenpol zu ihrem temperamentvollen Gatten, hat sie es stets meisterhaft verstanden, ihre Zeit und Kräfte zu organisieren. Außer für ihr eigenes Schaffen fand sie immer Zeit, als charmante Gastgeberin die zahlreichen Gesprächspartner zu beflügeln. 


Als die Funktionalisierung von Spiel in den Siebzigern Mode wurde, blieb sie näher an Schiller: nicht Verzweckung oder Zerstreuung, sondern das Gefühl, ganz Mensch zu sein, stand im Mittelpunkt. Schon vor Jahrzehnten hat sie in der musikalischen Früherziehung das praktiziert, was heute als "Erlebnisorientierte Pädagogik" oder als "méthodes actives" diskutiert wird. Singen, Spielen, Bewegen stehen bei ihr nicht im Gegensatz zu hoher Leistungsbereitschaft. Dies hat sie bei unvergessenen Konzerten mit ihrem Folklorekreis bewiesen in denen auch die Musik des 20. Jahrhunderts erklang. 


Bis heute zehrt sie von ihrer soliden Rhythmikausbildung. Wenn sie wenig darüber spricht, dann vielleicht, weil die Rhythmik im Hause Lorenz so selbstverständlich ist wie das Atmen. Viele Fähigkeiten, wie die Konzentration bei anspruchsvollen Realisationen, verliert man nicht. Thilde Lorenz kann noch heute Bach-Inventionen aus ihrem Studium bei Feudel demonstrieren. Ein wenig von der Atmosphäre ihres Studiums wird deutlich, wenn man ihre Erinnerungen an das Studium während der Kriegsjahre liest. (Skizzenbuch mit Rhythmikzeichnungen, BRE). 

Bei zahlreichen Schülern in den Spiel- und Folklorekreisen hat sie die Liebe zur Musik so tief verwurzelt, dass einige heute ein Musikstudium, nicht wenige ein Rhythmikstudium hinter sich haben und an Musikschulen tätig sind. Daher pflegen viele Ehemalige so gerne bis heute mit ihr den Kontakt und werden dafür durch immer neue Anregungen belohnt. 
Im Laufe ihrer Unterrichtsjahrzehnte hat Thilde Lorenz einen ganz eigenen Stil entwickelt, der das Musikalische und das Spielerische betont. Diesen Stil kann man mit solchen Tugenden wie Aufmerksamkeit, Einfühlung, Zielstrebigkeit kennzeichnen, im Pädagogischen und auch in ihren Projekten. Wer Ihre Veröffentlichungen einmal überblickt, weiß es zu danken. 



Veröffentlichungen von Thilde Lorenz

Sing-,Tanz- und Lernspiele fur Kindergarten, Schule und Therapie
Der "Zippel-Zappelmann" Singspiele für Kinder (1955), "Rummelbummel" Neue Spiellieder fur Kinder (1974), Bitz Butz" Neue Sing-, Sprech-,und Lernspiele für Kinder (1987), "AllerHand" 66 rhythmische Hand- und Fingerspiele fur Kinder und Erwachsene, Video (1995) auch spanisch (2002) 

Übungsliteratur und Arrangements für Tischharfe und Saitenspiel 
"Wir spielen Tischharfe" Ein Spiel- und Übungsbuch (1960), "Klinge. mein Saitenspiel" 25 Volkslieder für Singstimme und Tischharfe (1962), "Saitenspiel und Flötenklang" 38 Weihnachtslieder und Spielstücke (1964), "Diatonische Musik" 2 - 4 stimmige Spielstücke für Tischharfen (1961), "Instrumentale Begleitung zu Liedern aus "Schalmei" für einen Spieler (Tischharfe) (1987), "Harpa et Tibia" Europäische Melodien in Sätzen für Blockflöten und Tischharfen (1980), Begleitformen zu "Good Humour" für Tenortischharfe (1986), "Sing. sing, was geschah ..." 72 Volks- und Kinderlieder mit einfachen Begleitsätzen für das Saitenspiel (1990), 12 Advent- u. Weihnachtslieder für Singstimme und Saitenspiel (1990), Trioheft Diatonische Musik - Europäische Lied- und Tanzweisen eingerichtet für Tischharfen u. a. Instrumente (1990), Weihnachtliche Hausmusik in 2 - 4 stimmigen Sätzen (1994) 

Liederbücher und Blockflötenliteratur in eigenen Sätzen
"Wär ich doch ein Vöglein" Europäische Liebeslieder in dreistimmigen Sätzen für zwei Frauenst. u, 1 Männerstimme (1971), "Weiß, wohin ich gehe" Europ. Liebeslieder für 2 Frauen- u. 1 Männerstimme (1996), "Hoi Marinko" 222 osteurpäische Lied- und Tanzmelodien ausgewählt und gesetzt für drei Blockflöten oder andere Instrumente + CD mit 43 Beispielen (1999)

Schallplatten
Musik fur Tischharfe, Spielkreis Karl Lorenz (1961), "Kommt singt und klingt" - Weihnachtslieder fur Tischharfen und Flöten (1963), "Kettledrum" - Tischharfenspielkreis Thilde Lorenz (1968), "Harpa et Tibias" "1980"

Rundfunksendunden WDR, Radio Bremen und Österreich
Zeitschriftenaufsätze, u. a. "Aus der Werkstatt des Tanzes, mit Karl Lorenz 

Verlage: P.J. Tonger, Fidula, Möseler, Camerata, Selbstverlag

RR